Beim Durchstöbern meines Archivs bin ich auf Bilder dieser Performance von 2018 gestoßen und dachte: „Meine Güte, wie schnell die Zeit vergeht!“ Das passt, denn in diesem Stück geht es genau darum – um unsere eigeneVergänglichkeit. Ein Thema, das entweder verdrängt wird oder mit Angst behaftet ist. Gerade in der aktuellen Krisensituation ist das spürbar.
Mathias Bartoszewski sucht in der von ihm entwickelten Tanzperformance einen anderen Umgang mit dem Thema. Der Tod (hier in Gestalt der drei Nornen aus der nordischen Mythologie) erscheint als ständiger Begleiter im Leben. Die Balletttänzerin Barbara Buck gibt der abstrakten Figur Persönlichkeit und Leben, Elisa Bartoszewski improvisiert an Klavier und Orgel über Themen von Vivaldis Jahreszeiten. Wir Sängerinnen (die Nornen) singen eigens für das Stück dreistimmig arrangierte, barocke Arien (Satz: Christian Weigl). Mich hat insbesondere die bewegliche Bühnenkonstruktion aus Bällen und Schnüren beeindruckt, in die sich die Tänzerin immer mehr „verwickelt“ und die gleichzeitig ihre Bewegungen mehr und mehr vergrößert.
Das in mehreren Proben- und Aufführungsphasen entwickelte Stück wurde tief ergreifend, so zumindest die Rückmeldungen der Zuschauer und der Presse. Und auch für uns als Ensemble war es etwas Besonderes.
Im Sommer 2018 führten wir die vorläufige Endfassung (ein Kunstwerk ist ja bekanntlich niemals fertig) an zwei Wochenenden im Kulturhaus Steinfurth auf. Ich hoffe, das das Projekt weitergeht. Das ist allerdings nicht nur eine Frage der Zeitplanung und Logistik, sondern – wie so häufig – eine des Geldes. Also Sponsoren, aufgepasst: hier lohnt es sich zu unterstützen! 🙂
Link zu den Projekten im Kulturhaus Steinfurth (extern)
Fotos: Ursula von der Gönne